Die Brennweite
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Brennweite allgemein
Die Brennweite ist ein Begriff, der in der Fotografie verwendet wird, um die Entfernung zwischen dem Objektiv und dem Brennpunkt (in mm) zu beschreiben. Der Brennpunkt ist der Punkt, an dem alle Lichtstrahlen, die durch das Objektiv eintreten, zusammenlaufen (Abb.1). Objekte außerhalb des Brennpunkts werden auf dem Sensor als unscharf abgebildet. Lichtquellen oder Reflexionen innerhalb dieses Unschärfebereichs bilden sogenannte Unschärfekreise und werden durch das Öffnen der Blende größer, da das Objektiv mehr Licht einfangen kann und sich der Einfallswinkel ebenso vergrößert.
Brennweite und Bildwinkel
Bildwinkel
Je größer die Brennweite, desto kleiner wird der Bildausschnitt und desto enger wird der Blickwinkel (Abb.2). Der Bildausschnitt hängt aber nicht nur von der Brennweite, sondern auch von der Größe des Kamerasensors ab. Bei einem Vollformat bzw. Kleinbildsensor (KB) entspricht eine Brennweite von 50mm (Normalobjektiv) ungefähr dem Blickwinkel des menschlichen Auges, während bei einem kleineren Sensor der sogenannte „Crop-Faktor“ berücksichtigt werden muss. 50mm an einem Vollformatsensor (36 x 24mm) würden mit einem kleineren Sensor z.B. (23,7 x 15,6mm) einen „Crop-Faktor“ von 1,5 und eine Brennweite von 75mm ergeben.
Brennweite und Schärfentiefe
Schärfentiefe
Die Schärfentiefe bezieht sich auf den Bereich des Bildes, der scharf
ist. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Blende, der Entfernung zwischen Kamera und Motiv sowie der Brennweite. Bei kurzen Brennweiten ist die Schärfentiefe größer als bei langen Brennweiten (Abb.3). In der Landschaftsfotografie (Weitwinkel) versuche ich mit der hyperfokalen Distanz zu arbeiten. Hierbei wird das Objektiv auf einen Punkt fokussiert, sodass der Vordergrund als auch der Hintergrund scharf ist. Die hyperfokale Distanz berechnet sich aus Brennweite, Blende und der Zirkularität. Im Internet gibt es mittlerweile viele Tabellen oder sogar Apps, um den korrekten Abstand zu ermitteln. Ich persönlich entscheide das meistens nach Gefühl.
Brennweite und Bildausschnitt
(Abb.4) Brennweiten und Bildausschnitt
Bildausschnitt
Eine Verdopplung der Brennweite halbiert jedes mal den Bildausschnitt. Als ich meine ersten weitwinkligen (24mm) Landschaftsfotos gemacht habe, war mir die Auswirkung zwischen 12 und 24mm nicht unmittelbar bewusst – „was sind schon 12mm mehr oder weniger…“ . Tatsächlich hätte ich ein doppelt so großes Motiv abbilden können (Abb.4). Beim Einsatz von ultra Weitwinkelobjektiven sollte man aber immer die „Verzeichnung“ im Hinterkopf behalten. Diese Verzerrungen treten aufgrund der Form der Linse auf, da Weitwinkelobjektive eine gekrümmte Linse haben, um einen breiteren Sichtbereich zu ermöglichen.
Verzerrungen
1. Die tonnenförmige Verzeichnung tritt auf, wenn gerade Linien in der Mitte des Bildes nach außen gebogen sind
2. Die kissenförmige Verzeichnung tritt auf, wenn gerade Linien in der
Mitte des Bildes nach innen gebogen sind, ähnlich wie bei einem Kissen
Brennweite und Komprimierung
(Abb.5) 70mm f8 VS 400mm f8 – Komprimierung des Bildes
Komprimierung
Wird eine kurze Brennweite verwendet, scheinen Objekte in der Nähe größer und in der Ferne kleiner zu sein. Es entsteht eine erweiterte Perspektive und ein Gefühl von mehr Tiefe im Bild. Sinnvoll kann das z.B. für kleine Innenräume sein.
Längere Brennweiten (Tele) hingegen führen zu einer Komprimierung der Perspektive, wodurch Objekte im Hintergrund größer erscheinen (Abb.5). Besonders effektiv kann diese Eigenschaft für Portraits und Freistellung des Hauptmotivs verwendet werden.
Tipp: Telebrennweiten können rundliche Gesichter etwas schmaler erscheinen lassen. Weitwinkelobjektive würden bei einer kurzen Distanz genau das Gegenteil bewirken.
Quellen: Eigene Recherche und persönliche Erfahrungen Stand 29.04.2023. Alle Angaben sind deshalb ohne Gewähr.