Makrofotografie
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Was ist Makrofotografie?
Von Makrofotografie spricht man bei Aufnahmen mit einem Abbildungsmaßstab < 1 : 1. Ein Vollformatsensor mit einer Abmessung von 36 mm x 24 mm würde mit einem 1 : 1 Objektiv ein Motiv in dieser Größe formatfüllend darstellen. Ich möchte diesen Beitrag aber nicht zu technisch gestalten und eher auf die Praxis eingehen. In den folgenden Abschnitten möchte ich dir einen Überblick und meine Vorgehensweise beschreiben.
Ausrüstung und Vergrößerungssmaßstab
Für meine Makroaufnahmen verwende ich die Nikon Z6 (UPDATE: Ich habe die Z9 erworben!), kombiniert mit dem „LAOWA 100mm f2.8 x Ultra Makro“ Objektiv mit einem Abbildungsmaßstab von 2:1. Ein Motiv mit einer Länge von 18mm wird somit formatfüllend abgelichtet und reicht in den meisten Fällen aus. Bei Bedarf nutze ich noch eine „Raynox dcr – 250“ Nahlinse + Zwischenringe. Damit nähert man sich einem Maßstab von 4:1. Wer allerdings in diesen Dimensionen arbeitet, muss mit einer sehr geringen Schärfentiefe von wenigen mm zurechtkommen. Die logische Konsequenz daraus ist die Blende zu schließen, allerdings tritt hier aufgrund des extremen Abbildungsmaßstabes sehr schnell der Effekt von Beugungsunschärfe ein und das Bild wird matschig. Zusätzlich verliert man sehr viel Licht. An dieser Stelle bietet sich das sogenannte „Fokus Stacking“ an, kurz Zusammengefasst werden hier mehrere Aufnahmen eines Motiv erstellt und der Fokus dabei verschoben. Am Computer werden diese Aufnahmen mit entsprechender Software auf je eine Ebene platziert, ausgerichtet und im letzten Schritt alle unscharfen Bereiche ausgeblendet bzw. maskiert. Übrig bleibt ein Foto das unnartürlicher weise von vorne bis hinten scharf ist. „Fokus Stacking“ in der Makrofotografie ist meiner Meinung nach aber eine Technik für Fortgeschrittene.
Als Einsteiger würde ich mit Zwischenringen oder einem Standard 1:1 Makroobjektiv starten und ersteinmal Erfahrungen sammeln. Einfachheitshalber kann man auch künstliche Lichtquellen wie Dauer- und Blitzlicht zunächst vernachlässigen, da das Thema Licht, vor allem weiches bzw. diffuses Licht komplexer ist. Ein sehr heller, bewölkter und windstiller Tag eignet sich hervorragend, um erste Schritte in die Makrowelt zu gehen.
Kamera
Die Z6 (Abb.1) bevorzuge ich derzeit aufgrund des guten
Rauschverhaltens bei Aufnahmen mit natürlichem Licht. Sobald eine
spiegellose Crop-Kamera im oberen Preissegment erscheint, werde ich
diese aber kaufen. Ein Crop-Faktor von 1,5 wird mir auch in der
Wildlifefotografie von Vorteil sein. Mit einer hochauflösenden Vollformatkamera (z.B. 45MP), kann auch nachträglich in der Bildbearbeitung viel gecroped bzw. gezoomt werden. Die typischen Nachteile wie stärkeres Rauschen und leichteres Verwackeln einer hochauflösenden Kamera sollte man allerdings im Hinterkopf behalten. (UPDATE: Mittlerweile fotografiere ich alle meine Makroaufnahmen fast ausschließlich mit der Z9. Die Geschwindigkeit und die Auflösung haben mich überzeugt. Leider ist aber der Kamerabody sehr groß und manchmal störend bei bodennahen Aufnahmen)
Objektiv
Das 100mm Makroobjektiv (Abb.2) stellt für mich einen Mittelweg zwischen guter Arbeitsdistanz (ca.24,5cm Naheinstellgrenze bei 2:1) und Bildausschnitt (ca. 24,4°) dar. Auch für den Diffusor ist es wichtig, das Motiv komplett mit Licht zu umanteln, denn bei größerer Brennweite würde sich die Naheinstellgrenze noch weiter entfernen und ich müsste den Diffusor verlängern. Bei 60mm hingegen verringert sich Naheinstellgrenze noch weiter und das Motiv befindet sich ca. 5cm vor der Frontlinse! Möchte ich ein kleines Tier mit viel Hintergrund/Lebensraum darstellen, dann würde ich aber zu den 60mm greifen. Ist mir eine gute Arbeitsdistanz und eine gute Freistellung wichtig, dann würde ich im Telebereich, also 90mm aufwärts arbeiten.
Mein Objektiv ist übrigens manuell und besitzt keinen Bildstabilisator.
Blitz
Vor kurzem habe ich mich für den Godox V1 (Abb.3) entschieden, die wichtigsten Gründe hierfür waren: eine gute Blitz- und Akkuleistung, keine Batterien schleppen zu müssen, sondern 1-2 Akkus, TTL, Einstelllicht (unverzichtbar bei extremen Abbildungsmaßstaben und Arbeiten bei Dunkelheit möglich).
Es ist möglich mit einem manuellen Blitz zu arbeiten, allerdings bietet TTL den Vorteil die Blitzleistung selbstständig zu regulieren. Wechselt man beispielsweise von 1:1 nach 2:1 verliert man sehr viel Licht und der Blitz oder ein anderer
Parameter müssten nachjustiert werden.
Diffusor
Meiner Meinung nach ist der Diffusor (Abb.4) das Wichtigste beim Blitzen. Die wesentlichen Eigeschaften für mich sind:
– Je größer die Fläche, desto weicher das Licht
– Dickes Material z.B. Foto Hintergrund aus PVC
– Das Motiv möglichst einhüllen für eine homogene Ausleuchtung
Befestigt habe ich den Diffusor äußerst pragmatisch mit einem Gummiband und das Herunterrutschen wird durch einen zusätzlichen Ring auf dem Filtergewinde des Objektivs verhindert. Der Ring stammt von der Befestigung einer altern Ringleuchte (welche ich übrigens nicht empfehlen kann).
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Fotografieren mit natürlichem Licht
Makro-Aufnahmen mit natürlichem Licht
Kameraeinstellungen
Grundsätzlich arbeite ich in der Makrofotografie (ohne Blitz) immer im manuellen Modus und mit ISO-Automatik.
Verschlusszeit
Das Freihandfotografieren mit natürlichem Licht ist in der Makrofotografie nicht immer einfach, denn es ist immer zu wenig Licht vorhanden. Faustregeln für die Verschlusszeit (Kehrwert der Brennweite z.B. 1/100s) funktionieren aufgrund des hohen Abbildungsmaßstabes oft nicht. Ich verwende für Freihandaufnahmen meistens Verschlusszeiten zwischen 1/100-400s, dieser Wert ist abhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit des Motivs, dem vorhandenen Licht, und schließlich auch der Abstützmöglichkeit für meine Hand (Ast, Boden…). Eine mögliche Technik ist es, hinter das Motiv zu fokussieren (manuell) und anschließend die gesamte Kamera nach hinten zu bewegen, während man eine Serienaufnahme mit maximaler Geschwindigkeit macht. Dies erzeugt allerdings viel Ausschuss von unnötigen Auslösungen der Kamera. Ich verwende daher meistens die „stille Auslösung“ und schone damit den mechanischen Verschluss meiner Kamera.
Blende
Eine offene Blende von 2.8 kann natürlich schöne und künstlerliche Kompositionen erzeugen (Abb.5). Wenn man allerdings super scharfe und detailreiche Aufnahmen machen will, sollte man die Blende schließen (Abb.6). Ich verwende meistens f5.6-f11, je nach vorhandenem Licht und gewünschter Bildwirkung. Bei Blenden >8 ist meistens ein Blitz oder Stativ sinnvoll. Allerdings solltest du mit der Blende nicht übertreiben, da die Bilder bei einer zu weit geschlossen Blende aufgrund der Beugungsunschärfe deutlich „schwammiger“ werden. Mit zunehmden Abbildungsmaßstab tritt der Effekt wesentlich früher auf.
Stativ
Wenn es die Bedingungen zulassen, arbeite ich mit Stativ, denn dann sind Verwacklungen der Hand ausgeschlossen, auch die Blende kann weit geschlossen werden. Der große Nachteil eines Stativs ist die wahnsinnige Unflexibilität und bei Wind wackelt der Grashalm trotzdem hin und her. Mit Klemmen könnte man dem Wind entgegenwirken, aber meistens ist bis dahin das Motiv längst über alle Berge.
Gerne verwende ich mein Ministativ nur als Unterstützung wie eine Art Monopod für Freihandufnahmen und ich kann die Verschlusszeit auf 1/50 reduzieren (Abb.7).
Tageszeit
Die beste Tageszeit für flinke Insekten ist morgens
zum Sonnenaufgang oder bereits davor. Mit etwas Glück findest du
Libellen, Bienen und Schmetterlinge wie versteinert auf Blumen sitzen,
da Ihr Stoffwechsel noch heruntergefahren ist. Spektakulär finde ich
persönlich die Tautropfen an den Insekten (Abb.8).
In der Mittagshitze oder am Nachmittag laufen die Insekten zur Hochform auf und bleiben selten geduldig sitzen.
Wetter
Die Grundvoraussetzung für eine entspannte Makrotour ist meiner Meinung nach eine windstille Location.
Optimal ist ein bewölkter aber heller Himmel, denn dieser wirkt wie eine riesige Softbox und erzeugt ein perfekt weiches und homogenes Licht.
Empfehlen kann ich es auch während oder nach dem Regen eine Tour zu starten. Schöne Motive und Lichtstimmungen finden sich meistens dort, wo die gefallenen Tropfen funkeln und glitzern.
Das denkbar schwierigste Wetter ist starker Sonnenschein. Zum Einen sind die Insekten sehr aktiv und zum Anderen ist direktes Sonnenlicht sehr hart und erzeugt unschöne Schatten. Hier solltest du Schatten aufsuchen oder jemanden mitnehmen, der dir mit einem großen Diffusor das Motiv abschattet (Abb.9).
Makrofotografie mit Blitz
Makro-Aufnahmen mit Blitz&Diffusor
Kameraeinstellungen
Beim Blitzen arbeite ich komplett manuell und verzichte auch auf die ISO-Automatik. Die ISO stelle ich meistens auf 200-400, um die Blitzleistung reduzieren zu können.
(Abb.11) IS0 800 + 1/50s VS ISO 100 + 1/200s ->Mehr Umgebungslicht einfangen
Verschlusszeit
Die Verschlusszeit der Kamera hat beim Blitzen einen anderen Effekt als beim Arbeiten mit natürlichem Licht, denn für das Einfrieren des Motivs ist der Blitz selbst zuständig. Jeder Blitz hat eine sogenannte Abbrenndauer, also die Zeit wie lange das Motiv beleuchtet wird. Diese Abbrenndauer ist wiederum abhängig von der verwendeten Blitzleistung. Bei einer maximalen Blitzleistung ( 1 / 1 ) ist die Verschlusszeit am längsten (je nach Blitzgerät ca. 1/200s ). Analog dazu hat man bei geringster Blitzleistung extrem kurze Verschlusszeiten von 1/20.000s und schneller.
Es ist also offensichtlich sinnvoll die Blitzleistung niedrig zu halten, nicht nur aufgrund des Akkuverbrauchs und der Wiederaufladezeit, sondern auch um Verwacklungen zu vermeiden (Abb.10).
Die Blitzleistung muss gleichzeitig stärker als das Umgebungslicht sein. Überprüfen kann man das mit einem Testfoto. Hierfür den Blitz ausschalten und ISO/Blende einstellen bis ein komplett schwarzes Foto entsteht.
Die Kameraverschlusszeit hat in Kombination mit der ISO aber trotzdem eine sehr wichtige Aufgabe, denn sie fängt Umgebungslicht ein und bestimmt, ob der Hintergrund hell oder dunkel wird (Abb.11). Vereinfacht gesagt werden zwei Fotos beim Blitzen aufgenommen, nämlich ein Foto, welches durch das Umgebungslicht entsteht und eines, das durch das Blitzlicht erzeugt wird. In der Regel fällt das nicht weiter auf, da der Blitz heller als die Umgebung ist. Wenn dein Hintergrund zu dunkel ist, hast du die Möglichkeit, mehr Umgebungslicht einzufangen oder näher an einen potentiellen Hintergrund zu gehen, sodass der Blitz diesen aufhellen kann. Ich verwende meistens eine Verschlusszeit von 1/50s -1/200s.
(Abb.12) Blitz mit und ohne Diffusor -> hartes/weiches Licht
Diffusor
Das Wichtigste für ein schön weiches Licht ist ein guter
Diffusor. Wie du siehst, verändert sich der gesamte Bildlook wenn das
Licht weich und diffus ist (Abb.12).
Gerne verwende ich den an der Kamera angebrachten Diffusor auch ohne Blitz, denn bei starkem Sonnenlicht reicht dieser kleine „Schirm“ um das Motiv abzuschatten und gleichzeitig ausreichend Licht zu erhalten.
Bei den Springspinnen kannst du übrigens den Diffusor gut als Reflexion in den Augen erkennen. Der große Nachtteil dieser Methode ist das ständige Anstoßen an sämtlichen Grashalmen und Gehölz. Auch sind die Insekten selten begeistert, wenn sich ein riesiges Objekt nähert.
Makrofotografie mit Kreuzpolarisation
(Video) Werbung – Nikon Z6 + Laowa 2:1 Spiegelungen mit der Kreuzpolarisation entfernen.
(Abb.13) Polfilter: Spiegelung von Wasseroberfläche entfernen.
Polfilter (CPL)
Das Thema Polfilter ist sehr umfangreich und ich möchte mich hauptsächlich auf die Anwendung und nicht auf die Pyhsik dahinter fokussieren. In der Fotografie verwenden wir meistens „zirkulare Polfilter“ (CPL), welche aus einem linearen Polarisationsfilter und einer Verzögerungsplatte bestehen. Unpolarisiertes Licht schwingt in alle Richtungen und man kann sich einen Polfilter wie eine Art Sieb
vorstellen, welcher nur bestimmte Lichtwellen durchlässt, allerdings müssen die beiden Elemente im richtigen Winkel zueinander stehen. Aus diesem Grund können Polfilter am Objektiv gedreht werden und man kann die Reflexionen nichtmetallischer Oberflächen deutlich reduzieren. In der Praxis wirken Farben dadurch gesättigter (auch bei Regenbögen) und man kann teilweise durch die Wasseroberfläche schauen (Abb.13).
(Abb.14) Reflexionen in den Augen: Diffusor Vs Kreuzpolarisation
Kreuzpolarisation beim Fotografieren
Bei der Kreuzpolarisation wird wie gewohnt ein Polfilter am Objektiv angebracht. Zusätzlich muss eine Polarisationsfolie am Blitz oder der Lichtquelle befestigt werden. Reflexionen werden vollständig entfernt und metallische Oberflächen wirken komplett schwarz. Echtes Gold oder Silber bleibt jedoch unverändert. Für einen maximalen Effekt sollte jegliches nicht polarisiertes Umgebungslicht vermieden werden. In der Makrofotografie können Reflexionen in den Augen oder auf dem Chitinpanzer von Insekten nahezu vollständig entfernt werden (Abb.14). In einem weiteren Beispiel habe ich das stark reflektierende Blatt einer Zimmerpflanze fotografiert. Für diesen Versuch habe ich den Blitz direkt auf das Blatt gerichtet und anschließend verschiedene Methoden ausprobiert diese Spiegelungen zu entfernen (Abb.15). Den Blitz habe ich auf eine fixe Leistung eingestellt, um den Lichtverlust bei mehreren Diffusoren darstellen zu können. Auch kannst du feststellen, dass sich die Lichtfarbe ein wenig verändert. Hier sollte in der Nachbearbeitung der Weißabgleich angepasst werden. Ich persönlich verwende zu 99% den Blitz mit einem Diffusor. Dezente Spiegelungen können ein Foto lebendinger wirken lassen.
Der richtige Hintergrund
(Abb.16) Grauer Hintergrund: 70cm Vs 30cm Abstand
Schwarzer Hintergrund beim Blitzen?
Wie so oft in der Fotografie sorgt ein aufgeräumter und farblich abgestimmter Hintergrund für einen harmonischen Bildlook. Vor allem beim Blitzen kann es vorkommen, dass der Hintergrund einfach nur schwarz wirkt, wenn nicht genug Licht darauf fällt. In diesem Fall kannst du sofern es möglich ist, dein Motiv näher an einen Hintergrund bringen oder es sogar gegen den Himmel halten, dadurch wirkt dieser heller (Abb.16). Durch das Heranbringen des Motivs an einen Hintergrund wie Waldboden, Blätter, Grashalme…etc. kann die Kamera mehr Licht von diesen Objekten einfangen und das Bild wirkt nicht mehr schwarz. Zusätzlich solltest du eine „lange“ Verschlusszeit von 1/50s-1/80s wählen, da mehr Umgebungslicht auf den Sensor fällt.
Wenn du diesen schwarzen Bildlook erzielen möchtest, dann nutze die kürzeste Blitz Sync. Zeit deiner Kamera (bei mir 1/200s), schließe die Blende so weit es dein Blitz zulässt und lasse viel Luft zwischen Motiv und Hintergrund.
Backdrops
In der Natur kommt es oft vor, dass störende Objekte die Bildgestaltung erschweren oder den Hintergrund unruhig wirken lassen. Für diesen Fall habe ich mir eigene Backdrops erstellt. Diese Backdrops liegen als JPG Dateien vor und können in beliebigen Größen ausgedruckt werden (Abb.17). Eine Vorstellung dieser Hintergründe findest du hier. Im Downloadbereich kannst du diese als Patreon herunterladen. Beim Fotografieren von flinken Insekten ist es nicht einfach mit Backdrops zu arbeiten. Am Besten nimmt man eine zweite Person dazu, welche den Backdrop hinter das Motiv hält. Wenn dir das Arbeiten mit dieser Methode zu künstlich und unnatürlich ist, dann kannst du auch einfach ein Stück Rinde, Moos, Laub oder ähnliches als Hintergrundtextur verwenden.
(Abb.19) Unterschiedliche Makrohintergründe
Aufnahmen im Studio mit Backdrops
Für Aufnahmen im Studio verwende ich kleine Klemmen und baue mir mit den Makrohintergründen ein entsprechendes Setup auf (Abb.18). Die Klemmen, welche den Makrohintergrund halten, habe ich mit etwas Knete auf eine Unterlage geklebt. Meine Unterlage habe ich ebenfalls selbst aus einer 2m² MDF Holzplatte, Styroporkleber (für Textur) und etwas Farbe hergestellt. Da ich mehrere davon habe, kann ich mir damit eine kleine Studio „Box“ errichten und habe dadurch in alle Richtungen einen ordentlichen (zweiten) Hintergrund. Die Farbe Grau ist übrigens nicht zufällig gewählt, denn ein neutrales Grau (R:128, G:128 B:128) bietet in der Nachbearbeitung große Vorteile beim Austauschen von Hintergründen, Einfügen von Texturen usw.
Sind die Klemmen einmal platziert, tausche ich lediglich die gedruckten Makrohintergründe aus und kann dadurch die Farben schnell ändern (Abb.19).
Tipp 1: Durch Verändern des Abstandes kann man bestimmen, wie verschwommen der Hintergrund auf dem Foto wirkt bzw. wie viel Struktur zu sehen ist.
Tipp 2: Verwende ein Glycerin Wassergemisch, um Wassertropfen und Frische zu simulieren (bitte keine Insekten damit einsprühen…)
Quellen: Eigene Recherche und persönliche Erfahrungen Stand 29.04.2023. Alle Angaben sind deshalb ohne Gewähr.