Hundefotografie (Outdoor)

Bei der Arbeit...

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Verwendete Software

Adobe® Photoshop® v23 -> Bildbearbeitung
Adobe® Lightroom® Classic v11 -> Bildbearbeitung

Screenshots
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Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort
2. Ausrüstung
3. Kameraeinstellungen
4. 
Location
5. 
Tageszeit & Wetter
6. Brennweiten und Bildwirkung
7. Kompositionen und „Regeln“

1. Vorwort

Willkommen in der faszinierende Welt der Hunde-Outdoorfotografie! In diesem Blogbeitrag erläutere ich detailliert meine persönliche Vorgehensweise, unsere vierbeinigen Freunde in ihrer natürlichen Umgebung einzufangen. Bevor ich mich der eigentlichen Fotografie widme, ist es mir wichtig zu betonen, dass jeder Fotograf eine besondere Wertschätzung und einen besonderen Respekt gegenüber den tierischen Modellen entgegenbringen sollte. Jeder Hund verdient eine liebevolle und achtsame Behandlung, sowohl vor als auch hinter der Linse. Ein weiteres unverzichtbares Thema, das nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist die Haftpflichtversicherung. Sicherheit steht an oberster Stelle, und eine solide Versicherung bietet Schutz für unerwartete Situationen während des Fotografierens im Freien. Natürlich ist auch die richtige Ausrüstung von entscheidender Bedeutung. Ich werde mich eingehend mit den Werkzeugen beschäftigen, die auch dir dabei helfen können, atemberaubende Bilder deiner  Hunde einzufangen.

2. Ausrüstung

(Abb.1) Unbezahlte Werbung: Nikon Z9 & Nikon Z6

Kameras (Abb.1)

In erster Linie nutze ich die Nikon Z9. Ihre Autofokusgeschwindigkeit und die Augenerkennung sind für meine Anforderungen ideal. Außerdem verfügt sie über einen hochauflösenden Sensor, der das nachträgliche Zuschneiden ermöglicht. Dies ist besonders nützlich, wenn aus einem horizontalen Bild ein vertikales zugeschnitten werden muss. Die einzigen signifikanten Nachteile sind der Preis und das Gewicht. Als zweite Option verwende ich die Nikon Z6, vor allem in ruhigen Situationen, da der Fokus hier nicht ganz so schnell ist. Mit anderen Kameraherstellern habe ich nicht allzu viel Erfahrung, jedoch denke ich grundsätzlich, dass es bei jeder Marke Vor- und Nachteile gibt, die sich wahrscheinlich im Laufe der Zeit ausgleichen. Ich ziehe es vor, mich weiterzuentwickeln und meine Fähigkeiten zu verbessern, statt ständig nach dem „besten“ Hersteller Ausschau zu halten.

(Abb.2) Unbezahlte Werbung: Meine drei Objektive für die Hundefotografie

Objektive (Abb.2)

Für actionreiche Aufnahmen und Situationen, die schnelle Wechsel erfordern, greife ich zum Nikkor z 70-200 2.8 Objektiv. Es zeichnet sich durch seine hohe Flexibilität aus, und die große Blende in Kombination mit 200mm ermöglicht eine beeindruckende Freistellung und ein wunderschönes Bokeh.

Neu in meinem Equipment ist das Nikkor z 85mm 1.2. Dieses Objektiv werde ich künftig für Porträts nutzen. Dank der kurzen Arbeitsdistanz und der erstaunlichen Blende eröffnen sich für mich völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten.

Das Nikkor z 35mm 1.8 Objektiv kommt eher selten zum Einsatz. Es findet Verwendung, wenn ich mehr von der Umgebung einfangen möchte oder auch, um die Verzerrung bewusst einzusetzen. Weitwinkelobjektive haben die Eigenschaft, Dinge im Vordergrund besonders groß wirken zu lassen – das funktioniert besonders gut, wenn es um die Nahaufnahme einer Hundenase geht.

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Weiteres Equipment findest du unter dem Beitrag Meine Ausrüstung.

3. Kameraeinstellungen

Before After

(Abb.3) Starkes Bildrauschen durch zu hohe ISO Werte

ISO
Ich arbeite gerne mit der ISO-Automatik. Eingestellt habe ich einen Bereich vom ISO 100 bis ISO 800. Zusätzlich habe ich die „Längste Verschlusszeit“ auf 1/1000s eingestellt. Die Kamera versucht diese Verschlusszeit zu halten, allerdings nur bis zu einer ISO von maximal 800. Wenn nicht genügend Licht vorhanden ist wird zwangsläufig die Verschlusszeit länger (> 1/1000s ). Im Umkehrschluss wird die ISO Reduziert wenn 1/1000s erreicht wurde und noch „mehr“ Licht vorhanden ist. Meine Kamera hat eine kürzeste Verschlusszeit von 1/32000s. Wenn diese erreicht werden sollte und die ISO auf 100 bzw 64 ist, dann muss ein ND Filter verwendet werden oder die Blende geschlossen werden. Hohe ISO-Werte führen zu einer ausgeprägten Körnung im Bild (Abb.3) und bewirken, dass feine Details wie zartes Fell verloren gehen, insbesondere wenn das Bild zugeschnitten werden muss oder das Motiv sich weit entfernt befindet.

Before After

(Abb.4) Blende f1.2 vs. f8

Blende
Die Wahl der Blende ist entscheidend für die Bildgestaltung und bestimmt die Schärfentiefe. Persönlich präferiere ich in der Regel den Bereich von f1.2 bis f2.8 (Abb.4). Es ist wichtig zu bedenken, dass bei f1.2 möglicherweise nur ein Auge scharf ist, während die Hundenase bereits vollkommen unscharf erscheint. Zudem verringert sich die Trefferquote des Autofokus. Ein falsch gesetzter Fokus, etwa auf der Augenbraue statt auf dem Augapfel, wird sofort deutlich. Hier bewegt man sich zudem an den Grenzen der aktuellen physikalischen Möglichkeiten, was zu Bildfehlern wie chromatischer Aberration führen kann. Trotzdem begeistern mich die einzigartige Freistellung und die zauberhaften Bokeh-Effekte im Hintergrund.

(Abb.5) Foto mit einer Verschlusszeit von 1/2000s

Verschlusszeit

Im Abschnitt zur ISO habe ich bereits erläutert, dass ich mich in der Regel bei 1/1000s bewege, was leichte Bewegungen effektiv „einfriert“. Trotz dieser kurzen Verschlusszeit bieten meine lichtstarken Objektive vernünftige ISO-Werte. Bei Blenden über f4 wäre es wahrscheinlich ratsam, die Verschlusszeit zu verlängern, um die ISO zu reduzieren. Für Action-Aufnahmen bevorzuge ich eine Verschlusszeit von etwa 1/2000s (Abb.5).

Letztlich ist es entscheidend, sich nach dem vorhandenen Licht zu richten und flexibel auf Veränderungen reagieren zu können. Wenn der Hund ruhig sitzt, habe ich auch schon mit 1/50s scharfe Bilder erzielen können.

Before After

(Abb.6) Ausgebrannte Pixel vs normale Pixel (im Hintergrund)

Histogramm und Belichtung

Für die Belichtungsmessung bevorzuge ich die „Matrixmessung“. Im Gegensatz zur „Spotmessung“ analysiert sie das gesamte Bildfeld und ermöglicht eine ausgewogene Belichtung anhand von Kontrast und Helligkeit. In der Regel erfordert diese Einstellung manuelle Feinjustierungen mittels Belichtungskorrektur, beispielsweise „+1 EV“. Mein Ziel ist es, das Motiv ausreichend zu belichten, dabei aber die „Lichter“ wie Himmel, weißes Fell und ähnliches vor Überbelichtung (Clipping) zu schützen. Überbelichtete Pixel, also ausgebrannte Bereiche, können durch eine spezifische Überbelichtungswarnung in der Kamera (meist durch Blinken) oder anhand des Histogramms erkannt werden. Clipping im Histogramm zeigt sich, wenn die Datenwerte die maximalen oder minimalen Grenzen erreichen und somit keine Informationen mehr enthalten. Es ist wichtig, diese Pixel zu vermeiden, um die Bildqualität zu erhalten (Abb.6). In dem gezeigten Beispiel könnte in der Nachbearbeitung mit einer Maske gearbeitet werden, und lediglich das weiße Fell aufgehellt werden.

Weitere Informationen zu den Kameraeinstellungen findest du unter dem Beitrag Das Belichtungsdreieck.

4. Location

(Abb. 7) Aufnahme im Wald

Wald

Die Hundefotografie im Wald eröffnet eine faszinierende Welt voller natürlicher Schönheit und authentischer Momente. Der dichte Baumbestand, durchbrochen von strahlendem Sonnenlicht, schafft eine bezaubernde Kulisse (Abb.7). Hier finden Hunde Freiheit und Bewegungsfreiheit, was zu natürlichen und ausdrucksstarken Aufnahmen führt. Das Spiel von Licht und Schatten auf moosbedeckten Böden oder an klaren Bachläufen ermöglicht eine breite Palette an einzigartigen Hintergründen. Diese Umgebung erlaubt es, die einzigartige Verbindung zwischen Mensch, Tier und der Natur festzuhalten. Selbst zur fotografisch anspruchsvollen Mittagszeit bietet der Wald durch das dichte Blätterdach Schatten und eine Vielzahl wunderbarer Lichtspiele. Es ist ein Ort, an dem die natürliche Schönheit Hand in Hand mit der besonderen Bindung zwischen Mensch und Hund auf faszinierende Weise eingefangen werden kann.

(Abb. 8) Aufnahme auf dem Acker / Wiese

Acker & Wiesen

Die Fotografie auf Äckern und Wiesen stellt eine besondere Herausforderung dar, insbesondere zur Mittagszeit, wenn das Licht oft intensiv ist und Schatten rar sind. In solchen Situationen ist es ratsam, den Aufnahmestandort mit Bedacht zu wählen. Beispielsweise können Bäume, Sträucher oder sogar ein Sonnenschirm als natürlicher Schattenspender dienen, um Überbelichtung und Ausbrennen zu minimieren. Auf Äckern und Wiesen gibt es oft eine Fülle von natürlichen Elementen wie Gräser, Blumen und Ernteerzeugnisse, die als reizvolle Hintergründe dienen können (Abb.8). Es lohnt sich, die Umgebung genau zu erkunden, um inspirierende Kompositionen zu finden.

5. Tageszeit & Wetter

(Abb. 9) Aufnahme in der Goldenen Stunde mit Gegenlicht

Sonnenauf- und Untergang

Besonders während des Sonnenaufgangs und -untergangs entstehen warme, sanfte Farben und eine weiche Beleuchtung, die eine zauberhafte Atmosphäre schaffen. In diesen Stunden sind Schatten länger und das Licht angenehm diffus, was zu harmonischen Bildern führt. Die Textur von Feldern und Gräsern wird durch das seitliche Licht betont und verleiht den Aufnahmen eine zusätzliche Dimension. Es ist ratsam, frühzeitig vor Sonnenuntergang zu beginnen, um die Magie dieses goldenen Stundenfensters voll auszuschöpfen (Abb.9). Während des Mittags hingegen, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, können harte Schatten und überbelichtete Bereiche herausfordernd sein. In diesem Fall ist es hilfreich, natürliche Schattenspender oder Reflektoren zu verwenden. 

(Abb. 10) Aufnahme mit 35mm und bewölktem Himmel

Bewölkter Himmel

Ein bewölkter Himmel kann der Hundefotografie auf offenen Flächen eine besondere Stimmungen verleihen. Die gleichmäßige Lichtverteilung durch die Wolken sorgt für weiche Schatten und verhindert Überbelichtung. Zudem entsteht eine sanfte, diffuse Beleuchtung, die die Farben und Texturen der Umgebung betont. Die Wolken können auch interessante Kontraste am Himmel bilden und eine besondere Tiefe in den Aufnahmen schaffen. Für mich eröffnet ein wolkiger Himmel die Möglichkeit, mit einem weitwinkligen Objektiv sowohl den Hund als auch die umgebende Landschaft einzufangen (Abb.10). Bei einem sehr blauen Himmel hingegen empfinde ich solche Aufnahmen eher als weniger ansprechend.

6. Brennweiten und Bildwirkung

In der Hundefotografie spielt die Wahl der richtigen Brennweite eine entscheidende Rolle für die Bildwirkung. Weitwinkel- und Teleobjektive bieten unterschiedliche Perspektiven und eröffnen faszinierende Möglichkeiten, die Persönlichkeit und Schönheit unserer vierbeinigen Freunde einzufangen.

(Abb. 11) Aufnahme mit 35mm vor einer Berglandschaft

Weitwinkelobjektive

Das Weitwinkelobjektiv ist ein wahrer Alleskönner in der Hundefotografie. Mit seiner geringen Brennweite ermöglicht es, weite Landschaften und den Hund im Vordergrund festzuhalten. Diese Perspektive verleiht den Aufnahmen eine erhabene Weite und fängt die lebendige Energie des Hundes in seiner natürlichen Umgebung ein. Durch die Verwendung eines Weitwinkelobjektivs können dynamische Interaktionen zwischen Hund und Umgebung eindrucksvoll einfangen werden. Der Hund wird dabei oft im Fokus stehen, während die umgebende Natur eine atemberaubende Kulisse bildet (Abb.11). Die geringe Brennweite im Bereich von 24-35mm ermöglicht faszinierende Verzerrungseffekte, die dem Bild eine einzigartige und charmante Note verleihen. Insbesondere eine große und liebenswerte Hundenase kann durch diese Perspektive besonders hervorgehoben werden. Dieser Effekt führt zu verspielten und ansprechenden Aufnahmen, die die individuelle Persönlichkeit des Hundes gekonnt in Szene setzen.

(Abb. 12) Aufnahme mit 200mm vor einem Maisfeld

Teleobjektive

Das Teleobjektiv rückt den Hund förmlich ins Rampenlicht, indem es ihn groß und detailreich abbildet. Es ermöglicht, Emotionen und feinste Nuancen im Ausdruck des Hundes festzuhalten. Mit einem Teleobjektiv kann der Fokus wunderbar auf spezifische Details wie die Augen oder die Fellstruktur gesetzt werden. Durch die Kompression des Hintergrunds erzeugt das Teleobjektiv eine wunderschöne Tiefenschärfe, wodurch der Hund deutlich vor einem sanft verschwommenen Hintergrund hervortritt. Dies schafft eine beeindruckende emotionale Intimität und betont die Persönlichkeit des Hundes. Ein lichtstarkes Teleobjektiv zaubert selbst aus unruhigen Hintergründen eine ruhige und angenehme Kulisse, die den Fokus auf das Motiv lenkt (Abb.12).

Weitere Informationen zu der Brennweite findest du unter dem Beitrag Die Brennweite.

7. Kompositionen und „Regeln“

In der Fotografie gibt es zwar grundlegende Regeln zum Orientieren, allerdings können diese auch gebrochen werden, solange es bewusst getan wird.

Before After

(Abb.13) Motiv auf Augenhöhe vs „schräg von oben“

Augenhöhe

Fotografieren auf Augenhöhe schafft eine direkte Verbindung zwischen Betrachter und Hund. Es ermöglicht uns, die Welt aus der Perspektive des Hundes zu erleben und seine Emotionen sowie Ausdrücke authentisch einzufangen. Zudem wirkt der Hintergrund natürlicher. Wenn man den Hund von oben nach unten fotografiert, entsteht oft eine eigenartige Perspektive mit dem Boden als Hintergrund (Abb.13). Dies kann zwar stilvoll eingesetzt werden, jedoch sollte man sich dessen bewusst sein.

Before After

(Abb.14) Motiv „richtig“ platzieren – Luft zum Atmen lassen.

Bild richtig füllen

Ein gut platziertes Hauptmotiv, lenkt den Blick des Betrachters gezielt auf den zentralen Fokus. Die Wahl des Bildrahmens spielt dabei eine entscheidende Rolle für eine ausgewogene Komposition. Persönlich präferiere ich oft die Platzierung des Hauptmotivs im Schnittpunkt eines Drittels des Bildes, sowohl vertikal als auch horizontal (Abb.14). Dies schafft eine ansprechende Balance und ermöglicht dem Betrachter, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Zusätzlich ist es wichtig, dem Hund ausreichend Raum in Blickrichtung zu geben, um dem Bild eine natürliche Lebendigkeit zu verleihen. Dadurch kann der Betrachter die Emotionen und Ausdrücke des Hundes authentisch erleben, was die Wirkung des Fotos verstärkt.

Before After

(Abb.15) Fokus auf der Nase vs Fokus auf dem Auge bei Blende f1.2

Fokus auf den Augen

Die Augen bilden das Herzstück der Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Indem wir den Fokus gezielt auf die Augen richten, gelingt es uns, den wahren Ausdruck und die Seele des Hundes einzufangen. Klare, lebendige Augen verleihen dem Bild eine einzigartige Tiefe und Intensität. Sie sind das Fenster zur inneren Welt des Hundes und ermöglichen es dem Betrachter, eine echte Verbindung herzustellen. Diese scharfen, ausdrucksstarken Augen schaffen eine unmittelbare emotionale Resonanz und verleihen dem Foto eine besondere Ausdruckskraft. Unter Verwendung einer weit geöffneten Blende können unpräzise Fokussierungen, wie etwa auf der Nase, erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtwirkung eines Fotos haben, wodurch es unnatürlich erscheinen kann und so, als wäre etwas an dem Bild nicht stimmig (Abb.15).

Before After

(Abb.16) Kleine Änderungen mit großer Wirkung – Der richtige Blick

Der richtige Blick

Sichtbare Pupillen und Iris verleihen dem Bild Lebendigkeit und Ausdruck. Sie erlauben dem Betrachter, direkt in die Augen des Hundes einzutauchen und eine emotionale Verbindung herzustellen. Es sind die klaren Anzeichen von Aufmerksamkeit und Präsenz, die den Charakter des Hundes widerspiegeln. Das Vermeiden von sichtbarem Weiß im Auge ist entscheidend, da es oft Unwohlsein oder sogar Panik signalisieren kann (Abb.16).

Before After

(Abb.17) Gespitzte Ohren vs Unaufmerksamkeit

Gespitzte Ohren

Aufmerksam gespitzte Ohren sind ein klares Zeichen für die Konzentration und Aufmerksamkeit des Hundes. Sie fangen den Hund in einem Moment der Aktivität und Interaktion ein, was oft zu lebendigen und dynamischen Bildern führt. Diese gestreckten Ohren drücken nicht nur die gezielte Ausrichtung des Hundes auf sein Umfeld aus, sondern verleihen dem Bild auch eine gewisse Energie und Lebendigkeit. Sie sind ein Schlüssel zur Darstellung des Hundes in Aktion und tragen dazu bei, die besondere Persönlichkeit und das Temperament des Tieres einzufangen (Abb.17).

(Abb.18) Aufnahme mit leitenden Linien (Baumstamm)

Leitende Linien

Natürliche Linien in der Umgebung können geschickt eingesetzt werden, um den Blick des Betrachters gezielt auf den Hund zu lenken. Wege, Baumstämme oder andere Strukturen können dabei als visuelle Führung dienen und den Fokus auf das Hauptmotiv lenken (Abb.18). Diese natürlichen Linien fungieren wie unsichtbare Pfeile, die den Betrachter regelrecht leiten und ihm eine klare Richtung vorgeben. Sie schaffen eine visuelle Verbindung zwischen der Umgebung und dem Hauptmotiv, wodurch das Bild an Ausgewogenheit und Tiefe gewinnt. Auf diese Weise ermöglichen sie es, den Hund harmonisch in seine Umgebung zu integrieren und gleichzeitig als zentrales Element hervorzuheben.

Before After

(Abb.19) Unruhiger vs ruhiger Hintergrund

Aufgeräumter Hintergrund

Selbst ein noch so fesselndes Hauptmotiv kann in einem unordentlichen oder überladen wirkenden Hintergrund leicht untergehen. Ein aufgeräumter und klar strukturierter Hintergrund hingegen schafft Raum für das Hauptmotiv und ermöglicht es ihm, im Mittelpunkt zu stehen und seine volle Wirkung zu entfalten (Abb.19). Weiterhin ist eine harmonische Farbgebung entscheidend, um den Hund optimal in Szene zu setzen. Die Farben im Bild sollten aufeinander abgestimmt sein, um eine ausgewogene und ansprechende Gesamtkomposition zu schaffen. Dabei ist es wichtig, sowohl die Farben des Hintergrunds als auch die des Hundes zu berücksichtigen. Eine stimmige Farbharmonie zwischen dem Hund und seiner Umgebung erzeugt eine visuelle Einheitlichkeit und ermöglicht es dem Betrachter, sich vollständig auf das Tier zu konzentrieren. Dadurch entsteht ein eindrucksvolles Bild, in dem der Hund und seine individuellen Merkmale sowie Ausdrücke besonders gut zur Geltung kommen.

(Abb.20) Aufnahme mit Spiegelung

Umgebung nutzen – Spiegelungen

Die Umgebung richtig einzubeziehen, bietet besondere Möglichkeiten, um ein beeindruckendes Bild zu gestalten. Eine besonders reizvolle Technik ist die Nutzung von Spiegelungen in Wasserpfützen. Durch geschicktes Positionieren des Hundes in der Nähe von Wasseransammlungen entsteht eine faszinierende visuelle Dynamik. Die Spiegelung erzeugt eine zusätzliche Ebene, die das Bild in eine neue Dimension führt. Sie verleiht dem Foto eine surreale und zugleich natürliche Note (Abb.20).

Before After

(Abb.21) Heller vs dunkler Hintergrund

Dunkler Hintergrund

Ein dunkler Hintergrund setzt den Hund wirkungsvoll in Szene und ermöglicht die Schaffung einer besonderen Atmosphäre (Abb.21). Diese Technik ist äußerst effektiv, um den Blick des Betrachters gezielt auf das Hauptmotiv zu lenken und eine spezifische Stimmung zu erzeugen. Besonders reizvoll wird das Bild, wenn kleine Lichter durch den dunklen Hintergrund hindurchscheinen, da sie eine Art von „Bubble Bokeh“-Effekt erzeugen können. Diese funkelnden Lichtpunkte setzen einen kontrastreichen Akzent zur Dunkelheit und verleihen dem Bild eine zusätzliche Dimension. Die Kombination von einem dunklen Hintergrund und den zarten Lichtern schafft eine faszinierende visuelle Tiefe, die die Aufnahme lebendig und dynamisch wirken lässt. So entsteht ein beeindruckendes Bild, das nicht nur das Hauptmotiv in den Fokus rückt, sondern auch eine einzigartige Stimmung erzeugt.

Bonusgalerie

Quellen: Eigene Recherche und persönliche Erfahrungen Stand 29.04.2023. Alle Angaben sind deshalb ohne Gewähr.